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HB9ABX > TECHNIK 02.07.20 16:42l 74 Lines 2887 Bytes #999 (999) @ EU
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Subj: Messen von Strombalun
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Messen von Strombalun (Mantelwellenfilter)
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Den Wirkungsgrad oder die Güte von Mantelwellenfiltern (Strombalun 1:1) kann
man wie folgt messen:
Dabei gehe ich von einem 50-Ohm Koax-Mantelwellenfilter aus.
Dieses hat die Aufgabe, Mantelströme zu verhindern und dabei die durchgehende
HF möglichst wenig zu dämpfen.
Dazu empfehle ich 2 Messungen:
1: Isolationsmessung.
Das Mantelwellenfilter soll Wellen auf der Aussenseite des Koaxkabels
blockieren.
Dazu misst man z.B. mit einem Antennenanalyser den Widerstand, den das Filter
zwischen Eingangsmasseanschluss und Ausgangsmasseanschluss bildet, dies über
den gesamten Frequenzbereich des Betriebes.
Die Dämpfung von Mantelwellen ist gut, wenn dieser Widerstand 10 mal die
Kabelimpedanz (oder mehr) beträgt, also 500 Ohm oder mehr. Je höher, je
besser.
2. Verlustmessung unter Leistung.
Dazu schaltet man 2 identische Mantelwellenfilter in Serie.
Am Eingang speist man mit einem Sender mit Maximalleistung des Filters und am
Ausgang schliesst man mit einer Kunstantenne (Dummy Load) ab, welche die
Leistung erträgt.
Damit das Mantelwellenfilter auch als solches arbeitet ist in der Mitte
zwischen den beiden Filtern die SEELE des Koax auf Erde zu führen (= Masse von
Eingang) und dabei der Koaxschirm von der Erde zu isolieren.
Am Ausgang der beiden Filter ist der Schirm des Koax auf Erde zu führen (=
Masse von Eingang).
Mit einem eingeschlauften Wattmeter am Eingang und am Ausgang der Schaltung
kann nun die Verlustleistung ermittelt werden, als Differenz zwischen Eingangs-
und Ausgangsleistung.
Die Messung hat im gesamten interessierten Frequenbereich zu erfolgen.
Ein gutes Filter hat dabei 5% oder weniger Leistungsverlust.
5% Leistungsverlust entspricht dabei 0.223 dB Dämpfung, was im praktischen
Betrieb kaum feststellbar ist.
Vorsicht mit Ringkernen
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An der HAM-Radio Friedrichshafen habe ich Ringkerne gekauft um Baluns
herzustellen.
Leider wurde mir unbrauchbares Material verkauft!
Es handelt sich dabei um Ferrit-Ringkerne vom Typ FT-140-43
Vor dem Einsatz von Ringkernen sollten diese unbedingt ausgemessen werden, um
unliebsame Ueberraschung zu vermeiden!
1.Messung:
10 Windungen auf den Kern FT-140-43 wickeln und mit dem L-Meter
messen. Dabei sollten etwa 90 bis 100 Microhenrys gemessen werden.
2.Messung
10 Windungen isolierter Kupferdraht auf FT-140-43 wickeln.
Dann diese Wicklung mit MFJ-269 (MFJ-259) messen:
Ab 1,7 MHz : R grösser als 500 Ohm, ansteigend mit Frequenz
auf > 1500.
Uber 25 Mhz sinkt R wieder langsam gegen 500 Ohm, wobei die Anzeige Xs immer
auf 0 bleibt.
Weichen die Messwerte stark von diesen Angaben ab, so handelt es sich um
anderes Material.
beste 73 de Felix, HB9ABX
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